4.1.5.5. Die Provinzen Alessandria & Asti
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Die Region Alessandria:
Die Provinz Alessandria liegt ganz im Südosten des Piemont. Nach Turin und Cuneo ist sie die drittgrößte Provinz des Piemont. Zu den grössten Gemeinden zählen Casale Monferrato, Novi Ligure und Acqui Terme.

Das Gebiet um Alessandria ist im Norden durch das Schwemmland des Po, heute in großen Abschnitten ein Naturpark (Naturpark Po - Alessandria - Vercelli), sowie die Kuppen des Basso Monferrato, durch die die Flüsse Po und Tanaro verlaufen, gekennzeichnet.
Im Zentrum befindet sich eine fruchtbare Ebene, die vom Tanaro, der Bormida und deren Zuflüssen durchquert wird. Im Südwesten liegen die Täler des Val Bormida, des Val d'Erro und des Val d'Orba, die mit den Bergen des Appenin zusammenhängen.
Im Süden prägen die Hügel, die zur Gebirgskette des Appenin ansteigen das Landschaftsbild.

Meines Wissens stammt übrigens der berühmte Radrennfahrer Fausto Coppi auch aus der Region - aus Novi Ligure.
Novi Ligure
Historische Aufnahme der Piazza della Stazione.
Bild von der Homepage der Gemeinde Novi Ligure
Taverne in Acqui Therme
Einladendes Wirtshausschild in Acqui Terme.

Forte di Gavi
Die monumentale Festung di Gavi - im Süden der Provinz Alessandria.
Bild von der Homepage der Gemeinde Gavi
Alessandria ist Provinzhauptstadt und ihr Name wurde zu Ehren von Papst Alessandro III. gewählt. Gegründet wurde Alessandria 1168 aus der Vereinigung von vier Orten: Rovereto, Borgoglio, Marengo und Gamondio. Bis zum letzten Jahrhundert war Alessandria als Zugang zur Poebene militärisch bedeutend. Zeuge dieser Vergangenheit ist die Zitadelle (heute noch Militärsitz), die von 1726 bis 1728 nach einem Entwurf von Giuseppe Ignazio Bertola (siehe auch Festung Fenestrelle), erbaut wurde. Für den Bau der Zitadelle wurden der Ort Borgoglio und ein großer Teil der Gebäude aus dem Mittelalter abgerissen. Der historische Stadtkern wird von Straßen umrundet, die den Spuren der ehemaligen Stadtmauern folgen.

Südlich von Alessandria befindet sich das Naturschutzgebiet Torrente Orba,
wo im Frühjahr und Sommer bunte Vögel wie der Bienenfresser und der Eisvogel nisten.

Ganz im Süd-Westen der Region befindet sich die
Stadt Acqui Terme, schon zur Römerzeit, dank ihrer schwefelhaltigen Quellen, ein bedeutendes Thermalbad. Der Name Acqui Terme leitet sich aus dem lateinischen "Acquae Statiellae" ab. Heute ist die Thermalanlage in zwei Zentren getrennt: die "Nuove Terme" im Stadtzentrum und die "Antiche Terme" auf der anderen Seite des Bormida.
An der Piazza del Duomo erhebt sich der 1067 erbaute und in den folgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaute Dom Duomo.
Vom ursprünglichen Gebäude  sind noch die drei halbkreisförmigen Apsiden, das Querschiff und der Glockenturm aus Backstein, der im XIII. Jh. fertiggestellt wurde, erhalten.
Auf der linken Seite des Domes, in der Via Domenico Barone, befindet sich das Castello dei Paleologi, eine Trutzburg aus dem XI. Jh., die 1646 zerstört, aber sofort wiederaufgebaut wurde. Innen im Hof befindet sich der " Bird Garden", ein botanischer Kräutergarten.


Der befestigte Ort Gavi liegt etwas weiter östlich zwischen den beiden Autobahnen nach Genua, nicht weit entfernt vom Naturpark Naturpark Capanne di Marcarolo. Man erreicht ihn über das Städtchen Ovada mit seinen Schlössern und über malerische Orte und Hügel, auf halber Höhe zwischen der Poebene und dem Ligurischen Appenin.
Asti und Umgebung:
Die gastliche, menschenfreundliche Stadt Asti, wurde bereits 89 v. Chr. als römische Kolonie namens "Hasta" gegründet undÜber Jahrhunderte hinweg gab eine ganze Reihe von Eroberungsversuchen der Stadt: Nach den Römern, den Langobarden und den Moslems, folgte Adelaide von Susas, die Gräfin von Savoyen, die die Stadt in Brand setzte, wie später auch zwei weitere Male durch Kaiser Barbarossa, während Carlo von Angiò in Roccavione am 10. November 1275 besiegt wurde.
Unter den Longobarden, erhielt Asti den Titel eines Herzogtums und unter der Herrschaft der Franken jenen einer Grafschaft. Im Laufe des 12 Jh. erhält Asti, mittlerweile eine der reichsten und mächtigsten Gemeinden Italiens, das Recht, Münzen zu prägen, und so entsteht ein dichtes Netz von Handels- beziehungen mit Frankreich, Flandern und Großbritannien. Zwischen dem 12. und dem 16. Jh. hatten lenkten verschiedene Adelsfamilien die Geschicke von Asti ( die Signorien von Anjou, die Markgrafen von Monferrato, die Adelshäuser der Familien von Visconti, Orleans, Sforza und Karls V. ). In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts fällt Asti dann unter die Vormacht der Savoyer.  Ende des 18. Jh. folgt eine kurze, heroische Epoche, in welcher Asti, im Juli 1797 zur Republik und später, unter den Franzosen, zur Hauptstadt des Departements Tanaro wird. 1814 kehrt die Stadt endgültig unter die Vorherrschaft der Savoyer zurück. hat etwas mehr als 70`000 Einwohner. Bereits im 5. Jh. nach Christus, wird Asti Bischofssitz und damit für eine gewisse Zeit, die wichtigste Stadt des Piemont.
Piazza San Secondo
Die Piazza San Secondo in Asti
Foto von
www.astiantica.com
Zwischen dem 12. und dem 16. Jh. hatten lenkten verschiedene Adelsfamilien die Geschicke von Asti ( die Signorien von Anjou, die Markgrafen von Monferrato, die Adelshäuser der Familien von Visconti, Orleans, Sforza und Karls V. ). In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts fällt Asti dann unter die Vormacht der Savoyer.  Ende des 18. Jh. folgt eine kurze, heroische Epoche, in welcher Asti, im Juli 1797 zur Republik und später, unter den Franzosen, zur Hauptstadt des Departements Tanaro wird. 1814 kehrt die Stadt endgültig unter die Vorherrschaft der Savoyer zurück.
Obgleich Asti im Laufe zahlreicher Kriege und Belagerungen mehrmals zerstört und in Brand gesteckt wurde, sind viele der 120! Stadttürme aus dem 13. Jh. sowie zahlreiche mittelalterliche Bauten erhalten geblieben. Die Gebäude bestechen durch ihren, auf der Abwechslung von Tuffstein und Ziegel beruhenden eleganten Baustil, einer charakteristischen Eigenart der lokalen Baumeisterkunst, welche eine besondere Faszination ausstrahlt. Auch andere, großartige Bauwerke aus dem Rinascimento und dem Barock belegen die einstmalige Bedeutung der Stadt.
So birgt Asti in seiner Altstadt eine angenehme Kombination von mit Zinnen versehenen Türmen, Palästen und Antiquitätengeschäften, die in einen städtischen Kontext des Mittelalters eingebettet sind: Der Palazzo del Podestà (Palast des Bürgermeisters), die Häuser der antiken Patrizierfamilien, die Kreuzgänge der Klöster und die große, gotisch piemontesische Kathedrale.

Impressionen aus Asti und Umgebung

Historische Skizze der Stadt der 120 Türme.
Zu den künstlerisch und geschichtlich wertvollen Bauwerken der Stadt gehören, neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten, der Rote Turm (Torre Rossa), auch San Secondo-Turm genannt, mit seinen 16 Fassaden, sowie seinem unteren Teil aus dem augusteischen Zeitalter. In unmittelbarer Nähe des Roten Turmes befindet sich die Kirche von Santa Caterina, die Krypta des hl. Anastasius (VII. Jh.) mit dem angrenzenden Lapidarium (Museo Lapidario), Teile der noch erhaltenen, mittelalterlichen Stadtmauer und die gotische Kathedrale (14. Jh.) - die prachtvollste Kathedrale des Piemont, mit ihrem romanischen Glockenturm und der nahegelegenen Krypta des hl. Johannes aus dem VIII. Jh.).
Erwähnenswert sind auch die Kollegialkirche von S. Secondo (13. Jh), mit der darunterliegenden Krypta aus dem VIII. Jh.) und die Peterskirche in Consavia mit angebauter Rotunde im romanischen Stil (12. Jh.). Vier Kilometer vor der Stadt liegt die kleine Kirche von Viatosto, im gotisch-piemontesischen Baustil 13. Jh) errichtet, bei welcher die romanischen Einflüsse noch deutlich sichtbar sind.
Sehenswert sind zudem die Kirchen S. Maria Nuova, San Martino, San Rocco und San Paolo, die alten gotischen Türme der Adelsfamilien Troya, Comentina, De Regibus und Guttuari, sowie die mittelalterlichen Paläste Catena und Zoja. Wer noch mehr sehen möchte, dem seien der Palazzo Malabayla aus dem Rinascimento und der Palazzo Alfieri, das Geburtshaus von Vittorio Alfieri (1749 - 1803) empfohlen.
Im Westen der Stadt liegt der Ort Cisterna d'Asti, welcher bereits an das Gebiet von Roero angrenzt. Hoch über dem Ort thront eine weithin sichtbare Festung, welche aus dem XI. oder XII. Jh. stammt. Der dazugehörige Signalturm wurde vermutlich im 13. Jh. erbaut. Im 17. Jh. fanden umfassende Bauarbeiten statt, welchen die Burg ihr heutiges Aussehen verdankt.

Von Montafia aus - in Richtung Cortazzone, kurz vor der Kreuzung am Ende des Tals, liegt auf einer nahegelegenen Anhöhe, das liebliche romanische Kirchlein von San Secondo (11. - 12. Jh.). Es handelt sich um eine der schönsten und am besten bewahrten romanischen Kirchen in der Umgebung von Asti, die Sie unbedingt besichtigen sollten.
Die Kirche hat den Grundriß einer Basilika mit drei Apsiden und ist, abgesehen von einem kleinen Überbau aus dem siebzehnten Jahrhundert, in ihrer ursprünglichen Anlage erhalten geblieben, wie an den Seitenwänden und den drei durch Pilaster und schlanke Wandsäulen unterteilten Apsiden deutlich wird. Im eindrücklichen Innenraum des Gotteshauses, mit seinen drei Kirchenschiffen erheben sich in wechselnder Folge Säulen und Pilaster aus Ziegeln und Tuffstein, deren Kapitell mit gemeißelten Tierfiguren verziert ist. In der Apsis befindet sich ein Gemälde aus einer Zeit vor dem 14. Jh. Auskünfte zum Besuch der Kirche erhalten Sie im nahegelegenen Bauernhof.
Cortazzone ist im übrigen auch wegen seiner imposanten Burg bekannt, welche ebenfalls einen Besuch verdient. 

San Secondo
Das Kirchlein San Secondo, aus romanischer Zeit.
Abtei von Vezzolano
Die Abtei von Vezzolano
Foto von der Homepage der Gemeinde Turin

Im Nordwesten von Asti befindet sich die Abtei von Vezzolano, eines der berühmtesten Bauwerke romanisch-gotischen Baustils, im Piemont. Sie soll nach der Überlieferung von Karl dem Großen im Jahre 773 errichtet worden sein soll, nachdem er bei einer Jagdpartie in der Nähe der Umgebung der heutigen Abtei eine Erscheinung gehabt hatte. Einzigartig im Piemont ist die Fassade mit ihren in drei Reihen angeordneten Blindgalerien. Das rechte Schiff im Innenraum der Abtei, die ursprünglich drei Kirchenschiffe hatte, nimmt heute den Kreuzgang ein. Gleich beim Eintritt in die Abtei kann der Lettner bewundert werden, der das zentrale Kirchenschiff in zwei Bereiche teilt. Auf dem Hochaltar eine schöne Terracotta-Gruppe aus dem Jahre 1450, welche die Gottesmutter mit dem Kinde darstellt, daneben kniend - Karl der Große und der hl. Augustin; über die gesamte Figurengruppe spannt sich ein mit Blumenmotiven verzierter Baldachin im gotischen Stil. Durch eine kleine Türe auf der rechten Seite der Abtei gelangt man in den Kreuzgang, in dem sogleich ein interessantes Kapitell auffällt, in das die wichtigsten Episoden aus dem Leben der Mutter Gottes eingemeißelt sind. 

Südlich von Asti befindet sich die Ortschaft Costigliole. Dieser - für seinen Wein und seine gastronomischen Spezialitäten berühmte Ort, hat seinen Namen von der imposanten Burg, die einstmals der "Contessa di Castiglione" gehörte und im 13.  Jh. angelegt worden war, erhalten. Am zum Dorf hin liegenden Flügel der Burg, welche sich heute in Privateigentum befindet, kann nich die alte Zugbrücke besichtigt werden. Im für das Publikum geöffneten Teil der Burg (zum Park hin), finden gastronomische Ausstellungen und Veranstaltungen statt. In der Altstadt von Costigliole, unterhalb des kleinen Gemeindetheaters, können Sie den Weinkeller besichtigen und typische Tropfen von Costiglione probieren. 
Burg von Costigliole
Die imposante Burg von Costigliole
Foto von der Homepage der Provinz Asti
Piazza CattedraleDie Piazza Cattedrale in Asti
Foto von
www.astiantica.com


Einst war der Monferrato dicht mit Wälder bedeckt. Im Laufe der Zeit wurden die Wälder durch Gärten, Weinberge, Maisfelder und Obstplantagen ersetzt, das Land mit Birn-, und Apfelbäumen, sowie Haselnußsträucher bepflanzt. Dies schafft den unvergleichlichen Reiz dieser Landschaft, wie wir sie heute erleben.
Zu jeder Jahreszeit bietet die lokale Gastronomie charakteristische Gerichte an, darunter insbesondere eine überraschende Vielfalt an warmen und kalten Vorspeisen: Wurstwaren, Kalbfleisch in Thunfischsoße, das berühmte Gericht ‘fritto misto alla piemotese’ (verschiedene fritierte Fisch auf Piemontesische Art), das bekannte ‘bagna cauda’ (Gemüse mit Soße aus Öl, Knoblauch und Sardinen), Gardaseeforellen, Omeletts usw.. Unter den ersten Gängen sind folgende zu nennen: die Agnolotti (fleischgefüllte Teigtaschen; besonders die mit dem ‘plin’, dem ‘pizzicotto’), Reisgerichte, die ‘tajarin’ und Polenta. Unter den zweiten Gängen findet man: das prächtige, gekochte Fleisch (serviert mit ‘bagne’), getrüffeltes Wild, die Kaninchenterrine, Schmorbraten mit Wein, Fondue mit Trüffel, Kochwurst aus Schweinefleisch und Schwarte, die „Kalb-Tasche" und die ‘finanziera’ (Soße mit Trüffeln, Pilzen, Innereien und Marsala).
Unter den Käsesorten befinden sich der äußerst schmackhafte Weichkäse Robila von Roccaverano und der Toma von Cocconato. Zum Schluss sollen hier die Nachspeisen genannt werden: mit Makronen und Schokolade gefüllte Pfirsiche, die „Palio"-Torte, das ‘bunet’, die ‘polentina’ mit Mandeln, die ‘Astigiani’ mit Rum und die „canestrelli" (eine Art Gebäck) antiker Tradition. Im Winter gibt es dann Tage, an denen der unverkennbare Duft der Trüffel - die ‘trifole’ - stärker als nie zu bemerken ist: Dies ist die Zeit der Märkte der Trüffelsucher, die sich von Oktober bis Dezember jeden Morgen bei Morgengrauen auf dem Piazza Statuto treffen.


Impressionen aus Asti

 
Übersichtskarte der Region:
karte piemontAnfahrt:
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Einkehr:
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Unterkünfte in der Gegend:
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Tip:
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Karte von ViaMichelin
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