10.1. Rückblick 2004 (Skitourenwochenende im Safiental)
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Vom 26. bis am 28. März 2004 hat unser kleines Grüppchen das Safiental erkundet. Nachdem wir uns am Freitagabend bei mir zuhause besammelt hatten, sind wir im Konvoi Richtung Graubünden losgezogen. Kurz vor der ersten Kaffepause im Restaurant Schloss Adler in Reichenau dann der erste ungeplante Zwischenfall - der Gaszug von Reto`s Passat war gerissen! So war dann erst mal versammeltes Grübeln und Abschleppen angesagt. Nachdem wir uns beim Abendessen im Adler wieder gestärkt hatten, sind wir dann weiter Richtung Safiental gezogen. Die Strassenverhältnisse, sowie der dichte Schneefall im Tal machten vorallem meinem Honda stark zu schaffen und ehe ich mich richtig versah, sah man mich beim Versuch, Schneeketten aufzuziehen. Während ich im dichten Schneegestöber fluchend mit den Ketten hantierte, konnten sich wenigstens die anderen Teilnehmer an meinen kümmerlichen Versuchen ergötzen und köstlich amüsieren. :-) Schlussendlich hatten wir es dann doch geschafft und gelangten sicher im Turrahuus im Safiental an, wo wir uns nach dem Zimmerbezug dem gemütlichen Teil des Abends widmeten.
Im Aufstieg
Aufstieg zur Rotflue. Jan hat noch Kraft für Scherzchen - unten im Schatten das Turrahuus.
Obwohl einige der "Aspiranten" nicht sehr lange geschlafen haben, hatte die Sonne mit ALLEN ein Einsehen und schien bereits vom frühen Morgen weg, von einem wolkenlosen Himmel - ein Traumtag kündigte sich an. Nach der Stärkung am Frühstückstisch und dem obligaten Chaos bis dann auch alle, Alles beisammen hatten, zuckelten wir die herrlichen Pulverhänge aufwärts - dem Himmel entgegen. Leider musste eine Teilnehmerin infolge Knieproblemen bereits nach kurzer Zeit umkehren. Ich blieb mit Ihr zurück um sicherzugehen, dass Sie wieder sicher bei der Unterkunft ankommen würde. Währenddessen zogen die anderen, unter Führung von Jan, weiter ihre Spuren himmelwärts. Auf einer ersten Kuppe war eine kurze Rast angesagt, so dass auch ich wieder aufschliessen konnte.
teilnehmer
Einige der Teilnehmer bei der Mittagsrast am ersten Tag. Im Hintergrund das Bruschghorn (3`043m)
Da die ungewohnten Bewegungen, bei einigen bereits ihre Spuren hinterliessen, beschloss ich, die Tour nicht allzulange auszudehnen und auf der Rotflue (ca. 2`440m), zu beenden. Erst einmal galt es aber, noch bis zu jenem Punkt hochzufellen und so nahmen wir diesen letzten Abschnitt unter die Füsse. Ziemlich genau um die Mittagszeit erreichten wir die kleine Ebene auf dem Gratrücken der vom Turrahuus zu Punkt 2`527, oberhalb des Tomülpasses hochzieht. Einige der Spät-ins-Bett-Geher, waren froh dass an diesem Tag keine Aufstiegsmeter mehr hinzukommen würden.
abfahrt
Poudervergnügen bei der Abfahrt von der Rotflue
DAS Highlight des Tages erlebten wir kurz darauf: Was der Stefan alles aus seinem Rucksack zauberte, war phänomenal! Ein Gaskocher kam zum Vorschein, Weisswürste, ein Senfglas, eine Flasche Rotwein, Becher...es war der helle Wahnsinn. Wir haben Stefan umgehend den Titel "Expeditions-Fourier" verliehen und hoffen dass er diese Funktion noch oft wahrnimmt! *grins*
Nach ausgiebigem Verköstigen der vielen Leckerbissen, die sich uns da offenbarten - war erst einmal Mittagsruhe angesagt. Anschliessend gab Reinhard den Teilnehmern einen Einblick in die Lawinenkunde und erläuterte was es alles im Winter zu beachten gilt.
Nun folgte das Dessert des Tages - die Abfahrt! Der Schnee war zwar ein wenig uneinheitlich strukturiert, so dass es einige akrobatische Fahrmanöver zu bestaunen gab, doch gelangten alle wieder heil beim
Turrahuus an. Hungrig und durstig stürzten sich dann die wackeren Recken auf das köstliche Nachtessen und den feinen Wein, der dazu kredenzt wurde. Obwohl einige dann doch den Anstrengungen des vergangenen Tages ihren Tribut zollen mussten, sassen wir noch lange beieinander.
mittagsrast
Einige der Teilnehmer beim verdienten Mittagsschläfchen, auf der Rotflue... :-)
Am zweiten Tag zeigte sich der Petrus ebenso honorig wie am vorherigen - der Himmel war wiederum wolkenlos. So zogen wir um 08.00 Uhr herum, in gemächlichem Tempo los, galt es doch am heutigen Tag 1`000Hm zurückzulegen. Das Tagesziel war eigentlich das Tällihonr (2`855m), doch zeigte sich schon bald - das dieses Ziel die meisten Teilnehmer überfordert hätte. So habe ich kurzfristig entschieden, statt dessen den Grat (2`705m), zwischen Piz Tomül und Tällihorn anzusteuern. Die etwas geringere Höhendifferenz und vorallem die kürzere Distanz führten dann auch dazu dass alle Teilnehmer den obersten Punkt erreichten! Obwohl sich bei einigen Teilnehmern die ersten Blasen bemerkbar gemacht und einige ziemlich ausgelaugt waren - staunte doch ein jeder ob der herrlichen Aussicht und alle waren stolz ob des erreichten Zieles!

Jeder zieht seine eigenen Spuren in die jungfräulichen Hänge....
Auch heute kamen wir wieder in den Genuss der Verpflegungskünst von Stefan - Pot au Feu stand auf dem Menüplan! Köstlich! Nach langer Ruhepause und ausgiebigem Genuss der Gipfelschau, hiess es dann irgendwann wieder - runter gehts! Die Flanke direkt unter dem Grat, verlangte einigen Tiefschneeakrobaten den letzten Einsatz ab - die Muskeln wollten halt nicht mehr alle wie gewohnt. Trotz dieses Handicaps schlugen sich aber ausnahmslos alle mehr als wacker und brachten die lange Abfahrt ins Safiental beinahe ohne Stürze hinter sich.
Wieder unten wurden wir von den zurückgebliebenen beiden Fräuleins unserer Truppe wie Helden begrüsst und genossen auf der Sonnenterrasse die verdiente kalte Platte und den Weisswein. In fröhlicher Runde liessen wir die letzten beiden Tage nocheinmal Revue passieren, wobei der eine oder andere Sturz immer wieder Anlass für ausgelassenes Gelächter war...:-)
portrait
Jan, Martin, Stefan, Christof, Christian, Florian und Reto













Auf der rechten Seite - das Schwarzhorn (3`032m), von der Rotflue aus gesehen.
schwarzhorn
Zuguterletzt bedankten wir uns recht herzlich bei der Crew von Beda Kurath für die erstklassige Verpflegung und die Geduld die er und seine Belegschaft mit uns lärmigem Haufen gehabt hat! *smile* Da auch das schönste Wochenende einmal zuende geht, verliessen wir am späten Nachmittag das herrliche Safiental, dass uns soviele Glücksmomente beschert hatte! Ich danke allen Teilnehmern, freue mich dass ihr dermassen den Plausch hattet - und hoffe Euch dieses Jahr in alter Frische wieder begrüssen zu dürfen!
© copyright by Reinhard Dietschi,
im Januar 2005
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Skitourenwochenende 2005 in Graubünden