3.7.5. Sentiero attrezzato Giovanelli Burrone (Klettersteig)
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Vor dem – fantastischen – Gang durch die Burrone-Schlucht sollte man einen Abstecher nach Mezzolombardo auf der gegenüberliegenden Talseite machen und am Ortsausgang Richtung Nonstal kurz anhalten. Wenn man von hier aus hinüberguckt zu der Klamm,  macht es einem dann so richtig heiss auf den Steig - denn eigentlich kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass durch diesen unglaublich schmalen, senkrecht nach oben verlaufenden Spalt ein Weg führen soll – und ein "wenig schwieriger" noch dazu.
Es gibt aber einen und bald ein Jahrhundert alt ist er auch schon, der „Sentiero Burrone Giovanelli“, 1906 auf Initiative des Arztes Dr. Tullio Giovanelli erstellt und eingerichtet. Dieser Hr. Giovanelli hatte sich offenbar eines Tages gesagt dass das ja wohl möglich sein müsste durch diese Schlucht hinaufzugelangen - und gesagt getan! In jüngerer Zeit erhielt der Steig dann noch einen recht spektakulären neuen Zustieg mit zwei langen und einer kurzen Eisenleiter.
Tourenbeschreibung:
Start/Ziel :

Ausgangs- und Endpunkt ist am besten der Parkplatz der Seilbahn nach Monte (891m) in Mezzocorona. So kann man den kurzweiligen Marsch auf der Asphaltstrasse zum Einstieg des Klettersteiges am Morgen unter die Füsse nehmen, wenn man noch voller Tatendrang ist. Falls der Parkplatz bei der Seilbahn besetzt sein sollte, finden sich weitere Parkplätze beim Fussballplatz.

Durch den Ort Mezzocorona und Richtung Mezzolombardo bis kurz vor die Brücke über den Noce. Hier rechts (kleiner Wegweiser „Burrone“) und auf schmaler Asphaltstrasse bis zum Picknickplatz am Bergfuss.

Der Zugang zum Burrone verläuft über einen steilen, teilweise bewachsenen Felsvorbau. Bereits wenig oberhalb des Picknickplatzes (45min vom PP) gabelt sich der Weg. Kelttersteigler gehen nach links (Hinweis; difficile“). Die Spur führt über den Bach, dann hinauf zu einem ehemaligen Waal und um ein felsiges Eck herum zum untersten Wasserfall. Atmen Sie kurz durch, es lohnt sich! Übers Wasser nach rechts und sehr luftig mittels zweier langer und einer kurzen Eisenleiter zum alten Zickzackweg.

Etwa 200 Meter über dem flachen Talboden betritt man die Klamm – ein Übergang, wie man ihn sich krasser kaum vorstellen kann: aus dem trockenen-steinigen Sonnenhang hinein ins kühle Halbdunkel einer vom Rauschen und Tosen des Wassers erfüllten Unterwelt. Zunächst heisst es „Kopf einziehen“, dann helfen Fixseile und drei Leitern über eine (oft feuchte, sehr schmierige) Steilstufe hinweg. Anschliessend wandert man zwischen scheinbar himmelhohen Wänden, die nur wenig Licht hereinlassen weiter „im Berg“ aufwärts. Nach einigen Biegungen erweitert sich die Schlucht zu einem mächtigen Kessel, über dessen Rand ein prächtiger Schleierfall herab stiebt – vor allem am Nachmittag, wenn sich das Sonnenlicht in den Wassertropfen bricht, ein faszinierendes Naturschauspiel. ( Nicht nur nach oben sehen, Frosch Fridolin ist ebenso sehenswert).

Oberhalb des stimmungsvollen Platzes, der zur Rast einlädt, wird die Klamm allmählich zum Engtal; das Felsgrau weicht dem Grün einer dichten Vegetation, der Horizont weitet sich nach und nach. Noch sind ein paar Aufschwünge zu überwinden – einmal mit Hilfe einer langen Leiter-, dann steigt der Pfad im Wald hinauf zu der quer führenden Strasse und dem Rastplatz Bait dai Manzi (858m). Von hier weiter dem Strässchen folgend angenehm schattig hinüber nach Monte (891m).

Beeindruckend ist die Vogelschau auf die Dächerlandschaft des historischen Ortskern von Mezzocorona, der sich eng an den Berg schmiegt. Eindrücklich ist hingegen die Tatsache, dass sich - abgesehen vom Fussballplatz  - die Obst- und Weinplantagen bis zum Horizont erstrecken.

Für den anschliessenden Abstieg hat man die Wahl zwischen zwei Wegen: westlich auf einem teilweise unangenehmen steilen Schottersträssen (wenig lohnend) oder aber über Monte (891m). Der etwas weitere Weg über das Terrassendörfchen lohnt sich allemal, denn beim anschliessenden Abstieg auf der alten, kunstvoll angelegten Mulattiera geniesst man stimmungsvolle Tief- und Ausblicke, hinab zur Etsch und talauswärts bis zum Bondone, der seinen stachelbewehrten Nordgipfel (Palon, 2090m) weit in den Himmel reckt. Wer jedoch die Nase zu tief ins Weinglas steckt, dem empfehlen wir die absolut spektakuläre Seilbahn hinunter ins Dorf Mezzocorona - unserem Ausgangspunkt.

Charakter:


Nicht zu unterschätzende Tour für den fortgeschrittenen Wanderer oder Klettersteigler. Die Tour sollte nur bei sicherem Wetter (Schlucht!) und gesichert mittels einem Klettersteigset (inkl. Helm) unternommen werden. Die Tour ist zwar nirgends gefährlich oder übermässig schwierig - aber zeitweise doch ziemlich ausgesetzt und auch mit vereinzeltem Steinschlag muss gerechnet werden.
Dauer:


Vom Parkplatz bis zum Einstieg ca. 45min.
Für den eigentlichen Klettersteig 2 1/4h.
Vom oberen Ende bis Monte ca. 30min.
Für den Abstieg nach Mezzocorona ca. 11/4h.

Der Zeitbedarf für die gesamte Tour beträgt ca. 41/4h - je nach Erfahrung mit Klettersteigen.
Beste Jahreszeit:
Von Juni bis November. Im Winter ist die beschriebene Route nicht ratsam.
Einkehr:



Zur Übernachtung bietet sich das
Schwarz Adler - Turm Hotel in Kurtatsch; - schöne Zimmer!

DAS Highlight in der Region -
Castel Ringberg - Kaltern; Nicht billig aber jeden Euro wert - Ein Hochgenuss!

Nach geglücktem Abenteuer kann die Weinbar von Alois Lageder - Vinothek in Margreid empfohlen werden.
Eckdaten: Auf-/ und Abstieg - ca. 700 Höhenmeter
Öffentlicher Verkehr: Die Seilbahn von Mezzocorona nach Monte fährt ziemlich oft (In der Hauptsaison so alle 15min). In der Nebensaison etwas weniger (Fahrplan konsultieren!)
Fotos der Tour:

  
                      

Besonderes:



Wer auf dem Weg von Mezzocorona zum Einstieg nach rechts hinauf schaut, entdeckt unter den gewaltigen Überhängen ein paar Mauerreste der Ruine Castello di San Gottardo. Bis ins 18. Jh. hausten hier noch Eremiten, nachdem die Burg im Spätmittelalter im Besitze der Grafen von Eppan war. Für alle die die Disziplin "Erdklettern" nicht scheuen sei der Besuch der Burg empfohlen - der Weg ist allerdings nicht markiert.

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Margreid - ganz im Süden der Weinstrasse;  Hier wächst die älteste Weinrebe Südtirols (1601).

Schwarz Adler - Turm Hotel in Kurtatsch;      Genau richtig um die müden Glieder auszuruhen - tolles Hotel.

Valle di Non - Die "Apfelkiste" des Trentino;   Zauberhaftes & vielfältiges Ausflugsziel gleich nebenan

Weitere Links:
Bruckmann-Verlag (Eugen Hüsler)
Karte mit Aufstiegsroute:
Legende:

margelkopf_karte
© copyright by Reinhard Dietschi / Kathrin Notz im Dezember 2005
Herzlichen Dank an dieser Stelle an Eugen Hüsler - seinem Klettersteigführer "Klettersteige Gardasee" haben wir es zu verdanken diesen Steig entdeckt zu haben.
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